Nachdem Ende November bei Titisee-Neustadt ein acht Monate altes Rinderkalb tot gefunden worden und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt den Wolfsriss bestätigte, hat der Wahlkreisabgeordnete Felix Schreiner sich mit Fachpolitikern der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zusammengesetzt und nach Möglichkeiten für einen größeren Schutz für Hobby- und Nutztierhalter gesucht.
„Wir benötigen ein Anwachsen der Population auf ein akzeptables Niveau. Die neue Bundesregierung muss sich mit den Gefahren, die von Wölfen ausgehen, beschäftigen – und zwar unverzüglich“, so Felix Schreiner. In einer Kleine Anfrage habe die Unionsfraktion insgesamt 17 Einzelfällen an die Bundesregierung gestellt. Die Antworten lägen mittlerweile vor. „Leider hat die Regierung nicht konkret geantwortet und auf Antworten aus der letzten und vorletzten Legislaturperiode verwiesen“, erläutert Felix Schreiner. „Das ist eindeutig zu wenig. Die Ampel-Koalition redet das Problem mit den Wölfen klein.“
Zwar sei die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland einen Erfolg für den Naturschutz. Dennoch stiegen die Gefahren, auch bei uns im Hochschwarzwald. „Die Bundesregierung muss aufzeigen, welche Änderungen am Bundesnaturschutzgesetz vorgenommen werden könnten“, fordert Felix Schreiner. Für den CDU-Politiker sei eine strengere Regelung der artenschutzrechtlichen Einstufung des Wolfes notwendig, um die Weidetierhaltung zu sichern. „Zudem muss auch der Schutzstatus auf europäischer Ebene überprüft werden.“
Hintergrund:
In einer Kleinen Anfrage (BT 20/344) wollte die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter anderem erfahren, wie viele Wolfsrudel, Wolfspaare sowie sesshafte Einzelwölfe aktuell im Bundesgebiet leben und wie sich die Population in den Jahren 2010 bis 2021 in den einzelnen Bundesländern sowie im selben Zeitraum in den EU-Mitgliedstaaten entwickelt hat. Weitere Fragen der Fraktion zielten auf die Zahl der Wolfsrisse sowie der Wolfsentnahmen in den Jahren 2010 bis 2021 in Deutschland sowie in anderen EU-Staaten. Darüber hinaus wurde gefragt, wie hoch die Kosten der Wolfsschutzmaßnahmen seit 2010 waren und wie viele Weidetierhalter bis 2020 aufgrund von Wolfsrissen gezwungen waren, ihre Tätigkeit aufzugeben oder ihre Tiere hauptsächlich im Stall zu halten.
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